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Max Gerhardt (1908–1970)
Initiator der beruflichen Rehabilitation jugendlicher Tbc-Patienten an den Staatlichen Heilstätten Sülzhayn

 

 

Herkunft

  • geboren am 05.07.1908 in Leipzig-Lindenau
  • Vater: Richard Gerhardt (1886–1914)
  • Mutter: Elsa Gerhardt geb. Weiß (1886–?)

Schulischer Bildungsweg

  • 1914–1922 Besuch der Volksschule in Sömmerda

Werdegang

  • 1922 Beginn der Berufsausbildung zum Werkzeugschlosser bei Fa. Rheinmetall-Borsig in Sömmerda [später VEB Büromaschinenwerk]
  • 1933 Erste Verhaftung, 4 Monate in Haft, nach Haftentlassung unter ständige Polizeiaufsicht gestellt
  • 1937 Zweite Verhaftung, 5 Monate Untersuchungshaft in Kassel mit täglichen Verhören durch die Geheime Staatspolizei (Gestapo)
  • 1938 Prozeß vor dem Oberlandesgericht in Kassel wegen Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens, Verurteilung zu 4 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrenverlust, Überführung in das Zuchthaus in Halle an der Saale
  • 1942–1945 Häftling im Konzentrationslager Buchenwald, zuletzt Kapo eines Arbeitskommandos
  • 1945 beteiligt an der Vorbereitung und am Aufstand zur Selbstbefreiung des Konzentrationslagers Buchenwald
  • 1945 Rückkehr nach Sömmerda, Aktivist der ersten Stunde
  • 1945–1949 beteiligt an Leitung und Organisierung der enteigneten Ziegelei Martini in Sömmerda, Vorsitzender des Betriebsrates
  • 1947 Hauptbelastungszeuge im Buchenwald-Prozeß in Dachau
  • 1947 Ernennung zum Instrukteur der SED-Kreisleitung Sömmerda
  • 1948 Wahl in die SED-Kreisleitung Sömmerda
  • 1949 Ernennung zum Sekretär der Betriebsparteiorganisation (BPO) der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) im SAG-Betrieb Rheinmetall-Sömmerda, Wahl zum Vorsitzenden BSG Mechanik (Betriebssportgemeinschaft) mit insgesamt 18 Sparten |1|
  • 1950 Delegierter auf dem III. Parteitag der SED in Berlin
  • 1950–1954 Abgeordneter der Volkskammer der DDR
  • 1952 Kulturdirektor im VEB Rheinmetall-Sömmerda
  • 1956–1961 Wohnsitz in Masserberg (krankheitsbedingt)
  • gestorben am 08.04.1970 in Bad Berka (Tbc-Zentralklinik)
  • bestattet am 28.05.1970 in Erfurt (Hauptfriedhof), 1984 Umbettung auf den dortigen VdN-Ehrenhain (Tafel 08 - Nummer 21)

Kuraufenthalte

  • 08.1950–06.1951 VdN-Kurheim »Carl von Ossietzky« in Sülzhayn
  • 09.1952–05.1953 Tbc-Heilstätte Am Steierberg in Sülzhayn
  • 12.1953–03.1954 Tbc-Heilstätte in Zschadraß
  • 03.1955–05.1955 Tbc-Heilstätte Am Steierberg in Sülzhayn

Initiativen und Gründungen von Max Gerhardt

  • 1959 Lehrwerkstatt zur beruflichen Rehabilitation jugendlicher Tbc-Kranker in Sülzhayn, gemeinsam mit Chefarzt Dr. H. Sebold |2|
  • Kulturhaus im VEB Büromaschinenwerk Sömmerda
  • Ferienheim »Massermühle« in Masserberg

Auszeichnungen – Ehrungen – Mitgliedschaften

  • 1922–1930 Mitglied im Deutschen Metallarbeiter Verband, nach dem Ausschluß 1930 Beitritt zur Revolutionären Gewerkschafts-Opposition
  • 1923–1933 Mitglied im Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD)
  • 1927–1946 Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD)
  • 1946–1970 Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED)
  • 1958 Medaille für Kämpfer gegen den Faschismus (1933–1945)
  • 1968 Verdienstmedaille der Nationalen Volksarmee (NVA) in Silber
  • 1969 Vaterländischer Verdienstorden in Bronze

|1| Anfang der 1980er Jahre wurde im Neubaugebiet Sömmerda-Offenhain eine Straße nach Max Gerhardt benannt. Mit dem Systemwechsel 1990 folgte die Entwidmung/Umbenennung der Straße, später der teilweise Rückbau der Plattenbausiedlung.
|2| 1972 wurde der Grundorganisation der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) an der Lehrwerkstatt der Sonderschule für Körperbehinderte in Sülzhayn der Ehrenname »Max Gerhardt« verliehen.

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Max Gerhardt
|Bild 1|

Zeitungsartikel / Anzeigen:

Quellen:

Bildnachweis:

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